Landesliga: Spf – TSV Schwaikheim 4:1 am 26.08.2018

Sportfreunde Hall schlagen Schwaikheim

            

Die Sportfreunde Schwäbisch Hall siegen am Ende klar mit 4:1 gegen Schwaikheim. Hall tut sich jedoch über weite Strecken schwer.

Druck machen nach vorne und defensiv unterstützen. Das sind die letzten Anweisungen, die Firat Kaya von seinem Trainer mitbekommt. Coach Petar Kosturkov wünscht ihm noch ein gutes Spiel, bevor Kaya in der 66. Minute das Spielfeld bei seiner Einwechslung betritt. Dieses gute Spiel liefert der Flügelstürmer gegen den TSV Schwaikheim dann auch ab. Nur sieben Minuten nach seinem Wechsel trifft der fast gehörlose Kaya sehenswert. Eine Flanke von rechts erwischt ein Schwaikheimer nur mit Hinterkopf, so dass der Ball zu Kaya durchkommt. Mit der Innenseite platziert er den Ball dann volley unter der Latte. Es ist das 2:1 im Optima-Sportpark – zum ersten Mal führen die Haller an diesem Sonntagnachmittag.

Bis zur und auch nach der Führung bleibt es jedoch eine zähe Angelegenheit. Insbesondere in der ersten Hälfte leisten sich die Spieler in Blau viele unnötige Fehlpässe. „Wir haben zu kompliziert gespielt. Die Zielstrebigkeit hat gefehlt. Die Ballverluste kosten dann auch Kraft, wenn man hinterherlaufen muss“, analysiert Sportfreunde-Trainer Kosturkov. Er räumt ein, dass ihn die erste Hälfte Nerven gekostet hat. Der Gegner aus Schwaikheim geht nämlich in der 26. Minute in Führung. Ein langer Ball hinter die Abwehr bringt die Haller in Bedrängnis. Torwart Yannic Weiss eilt aus dem Tor und erwischt den Ball nicht richtig. Zwar geht sein Klärungsversuch bis zur Mittellinie, aber er hat einen langen Weg zurück ins Tor. Der Schwaikheimer Kapitän Christian Seitz nutzt die Gelegenheit und schießt fast von der Mittellinie im hohen Bogen aufs Tor. Der Ball wird immer länger und senkt sich in die Maschen (0:1). „Das war ein Kommunikationsproblem zwischen Abwehr und Torwart. Das müssen wir vorher besser lösen“, so Kosturkov.

Früher Wechsel

Der Haller Coach reagiert nach etwas mehr als einer halben Stunde. Für Simon Glück kommt Yannik Winker. „Simon hat kein schlechtes Spiel gemacht, aber ich musste etwas ändern. Wir haben die Formation geändert. Der Wechsel bedeutet nicht, dass Simon im nächsten Spiel nicht spielt“, sagt Kosturkov. Trotz der Umstellung schaffen es die Haller nicht, ihre Fehlerquote zu verringern. Ohne Torchance gehen sie in die Pause und haben noch Glück, dass Schwaikheims Holger Bernert mit einem Weitschuss nur die Latte trifft (33.).

Wie in der Vorwoche in Satteldorf liefern die Haller auch gestern eine gute und eine schlechte Halbzeit ab, nur das diesmal die gute auf die schlechte folgt. Gegen sichtlich müder werdende Gäste bauen die Haller immer mehr Druck auf. Spielerisch bewegen sich die Sportfreunde auch dann nicht im oberen Bereich, aber zumindest beackern sie jetzt die Gäste konsequenter. Nach 55. Minuten setzt sich Nico Sasso acht Meter vor dem Tor körperbetont durch und schiebt aus kurzer Distanz zum Ausgleich ein.

Nach dem 2:1 von Firat Kaya versuchen die bis dahin tiefstehenden Gäste die Linien weiter nach vorne zu schieben. Die Sportfreunde nutzen dann kurz vor Schluss den sich bietenden Raum zum Kontern. Ein langer Ball wird von Boris Nzuzi erlaufen. Der Haller Mittelstürmer legt uneigennützig quer zum mitgelaufenen Kaya, der sein zweites Tor markiert (3:1). In der Nachspielzeit vollendet Daniel Martin nach einem Abpraller zum 4:1.

„Die Mannschaft hat eine gute Moral in der zweiten Halbzeit gezeigt. Es war spielerisch nicht unsere beste Leistung, aber wir haben nach der Pause Druck gemacht und wurden belohnt“, so Kosturkov.

Spf: Yannic Weiss, Christian Baumann, Steffen Engelhardt, Ali Gökdemir, Dominic Rauh (75. Tobias Hornung), Simon Glück (37. Yannik Winker), Daniel Martin, Nico Sasso, Jason Orzol (66. Firat Kaya), Selcuk Vural (88. Michael Leb), Boris Nzuzi. Bank: Lukas Dambach, Leon Hadun

Tore: 0:1 Christian Seitz (26.), 1:1 Nico Sasso (56.), 2:1, 3:1 Firat Kaya (73., 86.), 4:1 Daniel Martin

SR Felix Dorn, Zuschauer 200

Viktor Taschner (Haller Tagblatt)

Bilder: Volker Müller, Sportmomente