Es lief die 55. Minute im Optima-Sportpark, als Sportfreunde-Vorstand Jürgen Lechner so etwas wie eine Vorahnung hat. Noch stand es 2:1, als er sagte: „Knackpunkt ist die vergebene Chance zum 3:0.“ Er sollte Recht behalten. Das Unentschieden gegen Pflugfelden war einerseits unnötig, andererseits stark erkämpft – und fast hätte es noch den „lucky punch“ gegeben.“
Die Sportfreunde spielten 45 Minuten lang guten Fußball. Sie kombinierten, sie ließen die Gegner laufen, sie schossen zwei schön herausgespielte Tore. Zunächst wurde Boris Nzuzi steil geschickt, der den Ball gegen seinen Gegenspieler abschirmte und dann überlegt nach innen passte, wo Marc Feinauer vollendete. Keine zehn Minuten später setzte sich Selcuk Vural links durch, dribbelte bis zur Torauslinie, passte scharf nach innen, wo Dennis Koch schneller als sein Gegner war und zum 2:0 einschoss.
Hall war überlegen, Pflugfelden lief fast ausnahmslos hinterher. Zwar hatten die Gäste ein halbes Dutzend Eckbälle, doch diese brachten keine Gefahr. Einen Fernschuss musste Yannic Weiss entschärfen – mehr war da nicht. Bis zur 45. Minute: Dann bediente Dennis Koch den völlig freien Selcuk Vural, der kam aber am Pflugfeldener Keeper nicht vorbei. Im Gegenzug traf der TV überraschend zum Anschluss.
Die Gäste kamen weit aktiver aus der Kabine. „Vielleicht lag es daran, dass meine Spieler große Augen wegen der Sportanlage hier gemacht haben. Die Gästekabine ist gefühlt größer als unser ganzes Vereinsheim“, merkte Trainer Christian Hofberger zu der zurückhaltenden ersten Hälfte an. Yannic Weiss kann nach 63 Minuten einen aus abseitsverdächtiger Position gestarteten Pflugfeldener nur mit einem Foul stoppen. Den Elfmeter hätte er fast gehabt, aber eben nur fast. Danach wurden die Sportfreunde nervös. Trainer Petar Kosturkov sah sich genötigt, Ali Gökdemir einzuwechseln, der, nachdem er sich in Schluchtern die Schulter ausgekugelt hatte, noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war. Zudem musste Chris Baumann mit Gelb-Rot vom Platz. Das Spiel wurde hektisch, Chancen gab es kaum. Bis zur 91. Minute, als der eingewechselte Niklas Vuletic knapp eine Flanke verpasste. ⇥ruf
Spf: Yannic Weiss, Steffen Engelhardt, Yannik Winker (73. Michael Leb), Tobias Hornung, Boris Nzuzi, Nico Sasso, Simon Glück, Marc Feinauer, Selcuk Vural (86. Niklas Vuletic), Dennis Koch (64. Ali Gökdemir), Christian Baumann.
Tore: 1:0 Feinauer (13.), 2:0 Koch (22.), 2:1 Caldas de Cavarlho (45.+1), 2:2 Karagiannis (63., Foulelfmeter)
