SF Schwäbisch Hall: Nach fast 30 Jahren im Ehrenamt ist Schluss

Nach fast 30 Jahren Ehrenamtlicher Tätigkeit geht Eberhard Döring, der liebevoll „Eba“ genannt wird in seinen wohlverdienten Ruhestand. Thomas Nast will die lebende Legende mit einem Interview huldigen.

Nast: Hallo Eba, wir kennen uns ja seit einem Testspiel im Winter gegen die Normannen aus Gmünd, wo ich meine erste Berührung mit den Sportfreunden hatte. Seither hab ich den Aufstieg in die Verbandsliga mitverfolgt und du gehst in den wohlverdienten Ruhestand. Spätestens nach diesem Interview werden dich alle in Württemberg kennen, da du viel zu erzählen hast. Fangen wir mal an:
Wie kam es damals dazu, dass du das Amt des Spielleiters übernommen hast?
Döring: Oh Gott lange Geschichte. 1987 wurde ich für die zweite Mannschaft der Sportfreunde Schwäbisch Hall (Bezirksliga) als Verantwortlicher gewählt und war bis 1995 im Amt. Aus privaten Gründen habe ich dann aufgehört. Seit 1996 war ich bei der SSV Schwäbisch Hall Abteilungsleiter und zwischenzeitlich dazu auch zweiter Vorstand. Im Dezember 2009 trat ich nach 13-jähriger Tätigkeit zurück. Den Rücktritt lassen wir mal so stehen. Bereits im März 2010 gab es dann die erste Kontaktaufnahme mit den Sportfreunden und ich konnte zum Leidwesen meiner Frau nicht nein sagen (lach, sie hat sich aber schnell wieder daran gewöhnt). Zudem waren da einige Leute ganz schön hartnäckig da ging es gar nicht anders.

Hast du einst selbst für die Sportfreunde oder den SSV gespielt?

Seit der C-Jugend für Sportfreunde Schwäbisch Hall mit einem Jahr Unterbrechung beim SV Rieden in der Landesliga, bei der SSV Schwäbisch Hall ein paar Spiele in der AH.

Was war dein Geheimnis, dass du dieses Amt eine solch lange Zeit ausübtest? weil in vielen Vereinen ist das Ehrenamt sehr kurzlebig geworden.

Es hat einfach Spaß gemacht, trotz Höhen (Aufstiege) und Tiefen (Abstiege). Aber das gehört dazu, sonst wäre es doch langweilig. Eigentlich gibt es da kein Geheimnis. Ich „arbeite“ gerne mit Leuten zusammen und durch die ständigen Wechsel im Spielerbereich habe ich immer wieder viele neue interessante Typen kennen gelernt. Aber das wichtigste für mich, man hat sich immer respektiert.

Eba hat in seiner Karriere viele interessante Typen kennengelernt. Darunter auch viele Trainer. – Foto: Thomas Nast

Wie kam es dann letztendlich zu dieser Entscheidung deinen Posten im kommenden Sommer zu räumen?

Ich wollte jetzt einfach aus dem Zwang immer da zu sein raus. Dieser ehrenamtliche Job ist dann doch sehr insentiv.

Was war dein persönliches Highlight in deinem Amt?

Da gibt es so viele… Gleich im ersten Jahr der Aufstieg in die Verbandsliga, dann die diversen Spiele gegen Profimannschaften, geile Vereinsfeiern. Dann natürlich der jährliche Sparkassen Bundesliga Cup der U19 mit vielen Freundschaften (Schalke 04, Hertha BSC Berlin, Eintracht Frankfurt).

Was war dein schönster Moment? Sportlich als auch persönlich?

Das war tatsächlich der Aufstieg in der Saison 2010/2011

Wird dir nach der Sommerpause nicht langweilig? Was wirst du anstatt Fußball machen? Wird es dir nicht irgendwo fehlen?

Ich bin ja nicht ganz raus. Kümmere mich noch um FuPa und die sozialen Medien. Die Heimspiele werde ich mir fast immer anschauen (mit dem Unterschied, dass ich ein Pils in der Hand habe). Auswärts wird es dann eher selten der Fall sein.

Deine Blau-weiße Liebe geht ja über die Grenze von Württemberg hinaus und zwar nach München. Hattest du überhaupt die Zeit dazu deine Löwen in all den Jahren zu besuchen?

Leider hab ich nur ein Spiel live vor Ort gesehen (Großaspach). Wenn es zeitlich möglich war dann im TV. Hab dafür extra einen Bezahlsender gebucht.

Was kannst du deinem Nachfolger mit auf den Weg geben um genauso lange dieses Amt auszuführen?

Da werde ich mich zurückhalten. Er muss seinen eigenen Weg finden und gehen. Aber der Freddy (Frederic Dihlmann) schafft das schon, davon bin ich sehr überzeugt.

Ich bin ja der Meinung, dass du eine Kupferstatue bekommen solltest. Was hältst du davon?

Eigentlich nix, die müsste ich ja immer abstauben (lach)

Nun sind wir am Ende angekommen und ich konnte dem zurückhaltenden aber sehr engagierten und lebensfrohen Eba ein paar Antworten zu seiner Vergangenheit und dem Ruhestand im Sommer entlocken. Für solch eine Tätigkeit, was du ausführst brauch man sehr dicke Haut und Leidenschaft, vor allem über so eine lange Zeit. Lieber Eba ich wünsche dir nur das Beste. Wir werden uns hoffentlich noch sehr oft sehen.

Eba durfte ich als herzensguten Mensch kennenlernen. Hier bekam ich ein Trikot der Sportfreunde überreicht. – Foto: Thomas Nast