Freundschaftsspiel: Spf – 1. FC Heidenheim 0:6

 
Nach den 90 Minuten gestern Abend spendeten die rund 1.500 Zuschauer im Optima-Sportpark freundlichen Applaus. Die Zweitliga-Profis des 1. FC Heidenheim hatten Eindruck hinterlassen – auch bei den Spielern des Verbandsliga-Aufsteigers Sportfreunde Schwäbisch Hall. Außenverteidiger Philipp Minder meinte hinterher: „Nach 15 Minuten hatte ich das Gefühl, dass wir schon eine halbe Stunde spielen.“
Während die Sportfreunde extra für die Begegnung ihre Sommerpause unterbrochen hatten und zwei Tage zuvor ins Training eingestiegen waren, hatten die Heidenheimer nicht nur am Morgen noch trainiert. „Es war für uns der elfte Tag ohne Pause“, berichtete Trainer Frank Schmidt. „Und dafür bin ich insgesamt zufrieden mit der Leistung der Mannschaft.“
Die Haller hatten in der Anfangsphase das umgesetzt, was Trainer Thorsten Schift angekündigt hatte. Sie setzten Heidenheim früh unter Druck. Das Resultat: Sie holten zwei Eckbälle heraus. Letztlich sollten das die auffälligsten Offensivaktionen der Gastgeber bleiben.
Denn diese hatten dann viel zu tun. „Wir hatten einige Dinge angesprochen, die wir umsetzen wollten. Und diese haben wir auch umgesetzt“, meinte Frank Schmidt. Was er damit meinte: „Wir wollten trainieren, wie man gegen einen defensiv gut strukturierten Gegner variabel mit dem Ball agiert. Viererkette, Dreierkette. Wir haben den Ball gut laufen lassen.“
Einige Paraden
Das war in der zweiten Halbzeit noch auffälliger als in der ersten Hälfte. Da hielt Hall 20 Minuten gut dagegen. Dann traf Florian Pick zum 0:1. Zuvor war Jan Schöppner energisch in einen Pass dazwischen gespritzt.
Wie Fußballprofis mit dem Ball umgehen können, zeigte sich vor allem vor dem 0:3. Da wand sich Jan-Niklas Beste an der Torauslinie an gleich zwei Hallern vorbei und bediente Tim Kleindienst, der den Ball nur noch über die Linie schieben musste.
Nico Purtscher im Haller Tor hatte danach einige Male Gelegenheit sich auszuzeichnen. „Das ist das einzige Manko, das es heute Abend gegeben hat. Wir haben zu wenig Tore geschossen“, meinte Frank Schmidt, „aber das ist angesichts der hohen Belastung der vergangenen Tage irgendwo auch verständlich.“
Nach 66 Minuten machte Nico Purtscher Platz für Yannik Pauels. Der war gerade erst auf dem Platz, als er stark reagierte. Doch die Heidenheimer, die zur zweiten Hälfte das Team komplett wechselten, setzten nach – und zwar mit viel Einsatz. Im dritten Nachsetzen schließlich traf Tim Köther zum 0:4.
Auch die Haller wechselten nun häufig, am Schluss standen ein halbes Dutzend A-Junioren auf dem Platz. Das war auch dem Umstand geschuldet, dass einige Haller Spieler im Urlaub waren. Die A-Junioren zeigten wenig Respekt, mussten aber vor allem der Physis der Heidenheimer Tribut zollen.
Auffälligster Haller war der Ex-Profi Ali Gökdemir. Er konnte nicht nur körperlich dagegenhalten, sondern fiel auch durch einige gute Pässe auf. „Das Spiel hat richtig Spaß gemacht. Ich mag es gegen solche Gegner zu spielen. Da tue ich mich fast leichter als gegen Landesligisten.“
Den Schlusspunkt setzte ein in dieser Region guter Bekannter: Der aus Gerabronn stammende Adrian Beck schloss eine Kombination zum 0:6 ab. „Klar war das ein besonderes Spiel für mich. Ich habe viele bekannte Gesichter gesehen“, meinte der 25-Jährige, der jüngst vom Regionalligisten SSV Ulm zum 1. FC Heidenheim gewechselt war.
Nach dem Schlusspfiff zeigten sich die Heidenheimer wie schon vor drei Jahren in Obersontheim sehr fanfreundlich, standen für Bilder und Autogramme bereit.
Bilder Rolf Müller www.Fotos4Dich@outlook.de/Eberhard Döring