Landesliga: Spf – SV Germania Bietigheim 1:1 am 24.11.2018

„Das tut richtig weh“

Die Miene von Halls Trainer Petar Kosturkov verdüsterte sich nach rund einer Stunde Spielzeit von Minute zu Minute. Eigentlich schien alles zu passen. Die Sportfreunde spielten nicht überragend, hatten aber die Partie bis zur 60. Minute einigermaßen im Griff. Sie führten 1:0 und waren ab der 50. Minute in Überzahl, weil Daniele Cardinale gegen Christian Baumann nachtrat und dafür mit Rot vom Platz musste.

Doch es lief etwas schief. Denn es waren nicht die Haller, die Ball und Gegner laufen ließen, sondern Germania Bietigheim, das in Unterzahl mehr und mehr Mut schöpfte. „Unerklärlich“ fand Kosturkov den Leistungsabfall. „Auf einmal läuft jeder einen Meter weniger.“ Nicola Sasso war nach Spielende bedient. „Das tut unglaublich weh. Wir haben uns das selbst eingebrockt.“

Wie schon beim Gastspiel in Heilbronn kassierten die Haller rund eine Viertelstunde vor Schluss den Ausgleich. Doch diesmal konnten sie nicht mehr zurückschlagen, dafür waren die Gäste eine ganze Klasse besser als Aramäer Heilbronn und verteidigten mit viel Geschick, etwas Glück und einigem Zeitspiel.

In der ersten Halbzeit war es noch eine ordentliche Begegnung, obwohl sich beide Seiten schwertaten, auf dem tiefen und seifigen Boden einen geordneten Spielaufbau hinzubekommen. Bietigheim zog das Spiel in die Breite und griff vor allem über die linke Seite an. Christian Baumann allerdings war aufmerksam. Er gewann zwar nicht jeden Zweikampf, aber dafür die entscheidenden.

Glück wird gefoult

Nach und nach bekam Hall mehr Zugriff, die Führung war nicht unverdient. Nach einem schönen Spielzug war Simon Glück im rechten Teil des Strafraum frei und legte den Ball an Robin Faber vorbei. Der stellte seine Hüfte so ungeschickt in den Weg, dass er Glück foulte. Den Elfmeter verwandelte Nicola Sasso zum 1:0. Hall war auf dem besten Weg, nach der Hinrunde Spitzenreiter zu sein.

Doch nach dem Platzverweis lief bei Hall nichts mehr zusammen. Hier ein Fehlpass, dort eine unkonzentrierte Aktion. „Wir haben nur noch die Bälle hinten rausgeschlagen anstatt die Überzahl auszuspielen“, formulierte es Kosturkov. Bietigheim kam auf. Zunächst verpasste Demir Januzi nach 63 Minuten das Tor mit seinem Fernschuss nur knapp, etwas mehr als zehn Minuten staubte aber Marc Agyemang zum 1:1 ab. Die neun Bietigheimer feierten ausgelassen an der Eckfahne den Ausgleich, der verdient war.

Heimerdingen profitiert

Wie sehr das Unentschieden die Haller ärgert, verdeutlichte Nicola Sasso. „Wenn du aufsteigen willst, musst du solche Spiele einfach gewinnen.“ Nutznießer ist der TSV Heimerdingen, der dank des achten Siegs in Folge (2:1 in Allmersbach) nun dank des besseren Torverhältnisses vor Hall die Tabelle anführt. /Hartmut Ruffer Haller Tagblatt

Spf: 21 Lukas Dambach, 2 Patrick Frey (73. Min. 13 Michael Leb), 4 Joshua Voigt, 5 Steffen Engelhardt, 8 Daniel Martin, 9 Boris Nzuzi, 10 Nico Sasso, 12 Simon Glück (88. Min. 11 Leon Hadun), 14 Firat Kaya (45. Min. 24 Dennis Koch), 17 Ali Gökdemir, 27 Christian Baumann.

Zuschauer: 300, SR Silke Adelsberger (Abtsgmünd).

Bericht folgt