Die Statements der beiden Trainer nach der Partie brachten die Stärken und Schwächen des Haller Heimauftritts auf den Punkt. Gästecoach Leo Gjini sprach den Sportfreunden ein oberligareifes Umschaltspiel zu. Der Haller Übungsleiter monierte die fehlende Galligkeit. Es liege seinem Team noch nicht, ein Kampfspiel anzunehmen. Die Gastgeber machten es zunächst richtig gut. Immer wieder kombinierten sie sich sehenswert durch die Kaiserbacher Reihen. Nach einer Viertelstunde verpasste Selcuk Vural frei vor dem Tor den Führungstreffer. Seine Chancenauswertung sollte ein Thema der Partie bleiben. Mitte der ersten Hälfte eine hervorragende Kombination der Gastgeber. Über Selcuk Vural und Serkan Uygun kam der Ball zu Demir Volkan, der aus kurzer Entfernung einnetzte. Es folgte ein völliger Bruch im Spiel der Schift-Elf. Kaisersbach drängte mit Macht auf den Ausgleich, den es bei einem Kopfball von Gabriel-Cosmin Simion an die Latte auch sehr nahe kam.
Nach Wiederbeginn zeigten sich die Sportfreunde deutlich verbessert. Vural hätte in der 54. Minute aus kurzer Distanz eigentlich das 2:0 besorgen müssen, doch er traf nur den Pfosten. Es folgte nach gut einer Stunde der perfekte Schnellangriff über Volkan Demir, Selcuk Vural und Michael Martin, der nur noch einschieben musste. Jetzt war der Drops gelutscht und der Gastgeber zeigte dann, dass er nach zwei Toren mit dem Prädikat „wertvoll“ auch die Basics beherrscht. Eine Freistoßflanke von Philipp Minder köpfte Daniel Martin ein. Die Zuschauer und auch die Haller Spieler betrachteten die Partie als weitgehend beendet, so dass es Okan Tüysüz nicht schwerfiel, den verdienten Ehrentreffer zu erzielen. Dieser hatte nur noch statistische Bedeutung, aber die Sportfreunde müssen für ihr Ziel Aufstieg sicher noch die Sinne schärfen.
Spf: Yannic Weiß, Joshua Voigt, Michael Martin, Daniel Martin, Volkan Demir (85. Johann Kjartansson), Serkan Uygun (73. Dennis Koch), Ali Gökdemir, Selcuk Vural (86. Dogukan Kaplan), Philipp Minder, Niklas Vuletic, Tim Richter (46. Yannik Winker)
Stefan Berger
Fotos: Ufuk Arslan