Verbandsliga: Spf – TSV Berg 1:1 am 24.05.2025

 
Ein Eisbeutel für den Trainer
Die Haller Sportfreunde kassieren zwar in der Nachspielzeit noch den 1:1-Ausgleich gegen den TSV Berg. Aber aufgrund des Spielverlaufs nehmen die Gäste verdient einen Punkt mit.
Von Viktor Taschner
Ein Eisbeutel kühlt nach Spielschluss das Sprunggelenk von Oliver Ofentausek. Er hat nicht wirklich mitgespielt, aber die Partie hat dennoch Spuren bei ihm hinterlassen. Der Trainer des TSV Berg muss lange leiden an diesem Samstagnachmittag, weil seine Mannschaft die bessere ist im Optima-Sportpark, aber seine Elf den Ball nicht im Tor unterbringen kann. Er habe aus Verärgerung gegen den Medizinkoffer getreten, erklärt Ofentausek die Ursache für seinen lädierten Fuß.
Vielleicht war es ja die Szene in zweiten Minute der Nachspielzeit. Der Abschlag von Halls Torwart Nils Göltenboth wird am Strafraum geblockt. Schnell spielen es die Berger aus. Jonathan Merk kommt dann aus drei, vier Metern zum Abschluss und muss eigentlich den Ball nur noch irgendwie aufs Tor bringen, aber die Kugel fliegt auf fast wundersame Weise am Gehäuse vorbei. Spätestens da hätten die Gäste den Ausgleich machen müssen. Aber eine Minute später bekommen die Berger noch eine Gelegenheit nach einem langen Ball in den Haller Strafraum. Markus Maurer behält die Nerven und trifft zum 1:1.
Die Begegnung vor rund 250 Zuschauern ist auch die Geschichte von Philipp Seybold. Der Mittelfeldmann der Sportfreunde schaut nach seinem Führungstreffer demonstrativ Richtung Haupttribüne, ohne großartig zu jubeln, nach dem Motto: „Was sagt Ihr jetzt?“ Mit „Ihr“ ist ein Teil des Haller Publikums gemeint, das ein paar Minuten zuvor seinen Unmut geäußert und seine Auswechslung gefordert hat. Was war passiert? Die Sportfreunde kommen in eine vielversprechende Kontersituation. Seybold spielt aber nach dem Geschmack der Zuschauer nicht zielstrebig nach vorne, sondern hält den Ball und macht das Spiel wieder langsam. Als er kurz nach seinem Treffer dann heruntergenommen wird, erhält er aber den verdienten Applaus vonseiten des Haller Publikums. Seybolds Tor ist der beste Haller Spielzug vorausgegangen, als mal schnell gespielt wird und Daniel Schmelzle über links schön für Seybold in der Mitte auflegt.
Mehr Zug im Training
Sportfreunde-Coach Thorsten Schift war mit der Leistung seiner Mannschaft nicht zufrieden. Sein Team habe es nicht geschafft, sich aus dem frühen Pressing des Gegners spielerisch zu befreien und mal Spielkontrolle zu haben. Die durchwachsene Leistung habe sich schon unter der Woche im Training angedeutet. „Wir brauchen da wieder mehr Zug drin“, sagt Schift im Hinblick auf das nächste Spiel. Es ist die letzte Auswärtsfahrt der Saison. Die Haller treffen als Fünfter auf den Sechsten, die TSG Hofherrnweiler. Für beide Mannschaften geht es höchstens noch um die bessere Tabellenplatzierung. Der TSV Berg ist noch nicht ganz gerettet, hat aber als Tabellenachter gute Aussichten, auch in der kommenden Saison in der Verbandsliga zu spielen.