Ein Blick auf das holprige Spielfeld ließ schon vorher nichts Gutes für die Sportfreunde erwarten. Das ramponierte Geläuf im Sportpark war nichts, was dem technisch anspruchsvollen Haller Spielstil entgegenkommt. Von Beginn an setzten sich giftige Gäste gut in Szene. Nach zehn Minuten die erste Chance, als Serkan Uygun nach Zuspiel von Daniel Martin für die Gastgeber verzog. Diese gingen dann mit etwas Glück in Führung. Einen wohl haltbaren Kopfball von Volkan Demir ließ Keeper Walter Duschek passieren. Aber unnötiger Gegentreffer konnte Hall an diesem Tag auch. Nach Fernschuss von Sascha Munz klärte Keeper Nico Purtscher zur Seite. Für den Abpraller interessierte sich nur der Kaisersbacher Tom Berger so wirklich und staubte zum Ausgleich ab. Fünf Minuten vor der Pause landete ein SV-Kopfball an der Latte. Hier erfuhr die Beziehung der Gastgeber zu Referee Ömer Lale erste Risse, weil dieser seinen Abseits anzeigenden Linienrichter überstimmt hatte.
Auch nach Wiederbeginn präsentierte sich Kaisersbach zweikampfstark. Spätestens nach einer Stunde entwickelten Sportfreunde-Bank und -anhang immer mehr Emotionen in Richtung Schiedsrichtergespann. Die Gastgeber wollten zwar den Siegtreffer, näher kamen ihm aber die Gäste, welche die vielen technischen Fehler der Sportfreunde zu gefährlichen Angriffen nutzen. Allerdings mangelte es den Kaisersbach meist am letzten Pass, so dass der SV nur zu einer Topchance für Philipp Kees kam. Das Auswärtsteam nahm manchmal aufreizend Zeit von der Uhr, was dem Haller Nervenkostüm nicht guttat. So endete die Nachspielzeit mit viel Tumult und einer roten Karte für Günter Schmidt wegen eines Verbalvergehens.
Nach der Partie sprachen beide Trainer von einem verdientes Remis. Am Ende des Tages hatten die Sportfreunde sogar einen Zähler auf die beiden verlierenden Aufstiegskonkurrenten Löchgau und Neckarsulm gut gemacht.
Stefan Berger Haller Tagblatt