Auch das Rückspiel des Derbys brachte keine Spannung. Im Hinspiel siegte Hall mit 3:0, diesmal erzielten sie noch einen Treffer mehr. Den Sieg erkannte TSV-Trainer Visar Rushiti neidlos an. „Ich bin schon enttäuscht, denn das war keine gute Leistung von uns. Drei Tore haben wir zudem fast selbst geschossen.“ Den Obersontheimern konnte man das Bemühen nicht absprechen, aber sie wirkten trotz der Serie von sechs Siegen in Folge gehemmt, kamen meist einen Schritt zu spät. Die Haller dagegen nutzen gleich ihre erste Gelegenheit, als Volkan Demir nach einer verunglückten Abwehraktion den Ball volley unter die Latte drosch (2.). Drei Minuten später blieb Yannik Winker auf dem Rasen liegen, hatte hör- und sichtbar starke Schmerzen. Der Haller hatte sich das Knie verdreht, der erste Verdacht lautet Innenbandriss, genauere Untersuchungen folgen. Obersontheim tauchte erst nach einer Viertelstunde erstmals gefährlicher im Haller Strafraum auf, doch Niklas Vuletic ging resolut dazwischen. Dennoch agierten auch die Haller trotz optischer Überlegenheit nicht immer nach dem Geschmack ihres Trainers. „Wenn wir so weiter verteidigen, wird das nix!“, rief Thorsten Schift seiner Mannschaft zu. Die Sorgen sollten sich allerdings als unbegründet erweisen, denn die Gastgeber konnten die wenigen freien Räume, die ihnen die Haller ließen, nicht nutzen. Die Zuschauer dösten in der Sonne vor sich hin, weil es bis kurz vor der Pause wenig Spektakuläres zu sehen gab, dann aber schlug Niko Purtscher präzise ab, Günter Schmidt verlängerte mit dem Kopf und Serkan Uygun machte sich auf den Weg zum 0:2.
Nach dem Wechsel sollten erneut zwei Tore für Hall fallen, allerdings verlief diese Hälfte nicht nur abwechslungsreicher, sondern letztlich auch eindeutiger. Zwar kam Obersontheim zunächst mit Schwung aus der Kabine, doch die Haller hielten dagegen – und nutzen Fehler aus. Nach 54 Minuten hatte Pablo Wild den Ball, doch in seinem Rücken sprintete Günter Schmidt heran, nahm dem Obersontheimer den Ball ab und bediente Selcuk Vural, der den Ball ins nahezu leere Tor schoss (54.). Damit war der Widerstand endgültig gebrochen. Bis zum Schlusspfiff hatten die Haller einige Möglichkeiten, das Ergebnis noch deutlicher zu gestalten. Eine davon nutzte Dennis Koch nach Vorarbeit von Azad Toptik zum 0:4 in der 81. Minute.
Nach Spielende wurde die Freude der Haller noch größer als bekannt wurde, dass Pfedelbach gegen den Zweiten FV Löchgau mit 1:0 gewonnen hatte und die Sportfreunde nun satte 14 Punkte Vorsprung haben. „Wir wollen uns das nicht mehr nehmen lassen und wir lassen uns das nicht mehr nehmen“, meinte Thorsten Schift. Zum Feiern besteht aber erst dann Anlass, wenn auch rechnerisch die Rückkehr der Haller in die Verbandsliga feststeht.
Das könnte schon am kommenden Samstag der Fall sein, wenn der FV Löchgau sein Nachholspiel am Mittwoch bei Germania Bietigheim nicht gewinnt. In diesem Fall wären die Sportfreunde dann bei einem Sieg gegen den TSV Schornbach Landesliga-Meister.⇥ruf