Seniorenstammtisch

Portrait Seniorenstammtisch in der Sparkassen VIP Lounge.
Heute Roland „Gollo“ Schmidt
60 Jahre Mitglied und über 500 Spiele in der ersten, der zweiten Mannschaft und in der Reserve
In einer kleinen Serie wollen wir ehmalige Spieler von den Sportfreunden vorstellen, die auch heute noch die Spiele immer vor Ort im Optima Sportpark mitverfolgen und dabei mitfiebern. Anzutreffen ist der Seniorenstammtisch in der Lounge, wo gefachsimpelt wird und sich der eine oder andere Spieler der Aktiven immer wieder zu den „alten Herren“ gesellt und Fragen beantwortet.
Was liegt da näher als bei der ehemaligen Nummer Eins der damaligen Oberliga-Mannschaft zu beginnen?
Dem Torwart.
Da sitzt uns Gollo nun in einem Café gegenüber. Auffallen will Roland Schmidt auf keinen Fall und blickt sich vorsichtig um.
Sein Vater, der „alte Gollo“ war ein eingefleischter „Sportsfreund“, und der junge Gollo dann eben auch – ein Leben lang. Heute ist Gollo 69 Jahre alt. Er begann einst in der D -Jugend. Positives wie Negatives hat Gollo mit den Sportfreunden in dieser langen Zeit erlebt. Wir blicken weit zurück, die Sportfreunde spielten einst in den frühen 80ern in der damaligen dritthöchsten Spielklasse, der Oberliga. Darüber folgten gleich die zwei Staffeln Süd und Nord der 2. Bundesliga. Drei Meisterschaften durfte Gollo feiern. Der Ex-Keeper blickt zurück, die Augen leuchten: Mit der zweiten Mannschaft stiegen wir von der B-Klasse auf“. Die heutigen Stammtischkollegen Zippi Zipfel, Emme Ehrmann und die treue Seele Ebba Döring , sowie Fritz Groh , waren unter anderem Mannschaftskollegen. Mit der ersten Mannschaft ging es für Gollo hoch in die Verbandsliga . Nur eine Niederlage leisteten sich die Sportfreunde damals in der ganzen Saison(diese wird Timo Kern sicher noch in Erinnerung sein). Und dann ging es noch weiter hoch, nämlich in die Oberliga. Ein riesiger Erfolg. Die Oberliga sei eine „harte Schule“ gewesen, erinnert er sich. Sechs Jahre lang war Gollo mit dem Torwartgardemaß von 190 cm ein fleißiger und geduldiger Ersatztorwart, der aber Spielpraxis in der zweiten Mannschaft und in der Reserve sammelte. Auf der Bank nahm er hinter Wilfried(Duke) Deeg Platz. „Ein klasse Torwart, da hatte ich gar keinen Anspruch ihn abzulösen. Der Kerl war für mich damals nicht zu erreichen“. Im Alter von 17 Jahren absolvierte er sein erstes Spiel als Keeper der ersten Mannschaft bei einem Pokalspiel. Bis zum 22. Lebensjahr war er dann Ersatztorwart. Erst als Deeg den Club in Richtung Heilbronn verließ , schlug die Stunde des BVB- Fans Gollo Sein damaliges Torwartidol war der Dortmunder Hans Tilkowski.
Die Zeit in der Oberliga war ein besonderes Erlebnis.
„Wann spielt man schon mal vor 3000 oder mehr Zuschauern oder gegen den österreichischen Nationalspieler und VfB Profi „Buffy“ Ettmayer, damals der Spielertrainer in Göppingen! Gollo erinnert sich an die berühmten Namen beim VfR Aalen, Dieter Hoeneß oder Erwin Hadewicz. Die Haller blieben nur ein Jahr in der Oberliga, machten aber mit einer jungen Mannschaft , in der auch Spieler aus der eigenen Jugend standen (Schmidt, Runde, Hertel, Stiefel, Riedel) eine ordentliche Figur. Obwohl der Abstieg nicht verhindert werden konnte, glänzte Roland Schmidt trotzdem, da er als Torwart ständig unter Beschuss stand. Ein wenig stolz war er damals schon, zusammen mit Uli Runde in die „Kicker Oberliga-Mannschaft des Jahres“ aufgenommen worden zu sein.
Ach ja, gerüchteweise zeigten auch mal die Nürnberger vom FCN Interesse, aber für Gollo war dies nie eine Option. Sein Freund Alfons Biggel ziehe ihn immer wieder damit auf,“welche Chance ich mir hätte entgehen lassen , ein zweiter Köpke zu werden“😀. Gollo, der selbst auch als Trainer bei den Sportfreunden fungierte, hat alle Entwicklungen des Vereins miterlebt.
Wie hat es Schmidt denn als Coach gehalten, der auch die jetzigen Trainer Thorsten Schift, Nico Sasso und Ali Gökdemir als Spieler betreute? (Auf Ali hat er heute noch ein besonderes Auge.)
Seine Philosophie? Er überlegt nicht lange. „Je nachdem welches Team man trainiert, sollte man wissen, ob etwas mehr Psychologie, Taktiktraining oder Kondition gefragt sind. Die Spielklasse und das Leistungsvermögen der Spieler sind ausschlaggebend“. Was sich Gollo wünscht, fragen wir den ehemaligen Ausnahmetorwart. „Dass die Sportfreunde wieder mehr auf die eigenen Jugendlichen setzen, weil ich glaube dass diese sich eher mit dem Verein identifizieren und eventuell auch nach der aktiven Zeit eine Aufgabe im Verein übernehmen. Ich denke dabei z.B. an die ehemaligen Spieler Armin Hertel, Marco Dierolf, Uli Runde und Rainer Graf , sowie an die A-Jugend Trainer Matthias Haag und Timo Seeger. Naja und ein Vereinsheim in dem ein Hauch Geschichte weht, wäre auch schön“!
Gambrinus