Das Finale beim 19.Sparkassen Bundesliga Cup 2022
Die Finalisten hatten es auf die Spitze getrieben. Tor in der Nachspielzeit der regulären 50 Minuten, Tor in der Nachspielzeit der Verlängerung. Erst nach dem Elfmeterschießen stand der Sieger der 19. Auflage des Sparkassen-Bundesliga-Cups der A-Junioren fest: Die U19 des VfB Stuttgart feierte ausgelassen den 7:6-Erfolg nach Elfmeterschießen gegen den FC Schalke 04.
„Erst waren wir total down und dann gewinnen wir das Turnier noch“, meinte Stuttgarts Trainer Nico Willig mit einem feinen Lächeln nach dem Finale. Das 2:3 im Auftaktspiel des Turniers gegen die Sportfreunde Hall war schmerzhaft für den amtierenden deutschen A-Junioren-Pokalsieger, aber dank eines stark verbesserten Defensivverhaltens biss sich der VfB in das Turnier und siegte.
Gegner im Finale war mit dem FC Schalke 04 eine Mannschaft, die ebenfalls sehr mäßig startete. Das 1:1 am Freitag gegen Hertha BSC war nicht nur glücklich für die Königsblauen – der Ausgleich fiel durch den eigenen Torhüter –, sondern es war auch die schwächste der vier Partien am ersten Tag des Cups. Doch wie auch der VfB steigerte sich die Mannschaft von Trainer Norbert Elgert.
Zweimal gegen Schalke
Schon in der Gruppenphase hatten die beiden Teams gegeneinander gespielt, der VfB gewann knapp mit 2:1. Im Finale sah der FC Schalke bis in die Nachspielzeit wie der Sieger aus. Denis Milic hatte nach 30 Minuten für die Führung gesorgt – völlig verdient, da die Schalker schon in den ersten sechs Minuten drei große Chancen vergeben hatten. Doch dann bekam der VfB in der Nachspielzeit einen Handelfmeter zugesprochen. Samuele di Benedetto verwandelte. Das Finale wurde deshalb um 2×5 Minuten verlängert. Beim ersten Stuttgarter Angriff setzte sich Elton Krasniqi mit viel Körperkraft durch und drosch den Ball ins kurze Eck. In der ersten Minute der Nachspielzeit segelte eine letzte Flanke in den Stuttgarter Strafraum. Mattes Hansen köpfte ein, Schalke bejubelte den Ausgleich. Im Elfmeterschießen verwandelten alle mit Ausnahme des Schalkers Emmanuel Gyamfi, sodass Stuttgart gewann.
Es war das dramatische Ende eines Bundesliga-Cups, der trotz der hohen Temperaturen viele interessante und starke Spiele hatte. Eintracht Frankfurt, die letzte Mannschaft, die für das Turnier bekannt gegeben wurde, schlug nicht nur Hoffenheim überzeugend mit 4:0, sondern präsentierte sich auch gegen Borussia Dortmund und Manchester United stark. Zwar endeten beide Begegnungen 0:0, doch diese waren sehr intensiv und mit hohem Tempo.
Entkräftete Sportfreunde
Manchester United belegte zwar in der Gruppe 2 den vierten und damit letzten Platz, doch der Nachwuchs des englischen Rekordmeisters enttäuschte keineswegs. Gestern früh schossen sich die Engländer gegen am Ende völlig entkräftete Sportfreunde den Frust von der Seele, gewannen 10:1. Die zweistellige Niederlage ärgerte Halls Trainer Nico Sasso stark, doch die Sportfreunde hatten während des Turniers viel Werbung in eigener Sache gemacht. Nicht nur wegen des 3:2-Siegs gegen den VfB Stuttgart. Gegen Schalke stand es mehr als 20 Minuten lang 0:0, die Haller hatten sogar die Großchance zur Führung. „Wenn wir dann getroffen hätten, dann wäre sogar das Halbfinale möglich gewesen“, meinte Nico Sasso.
Doch aufgrund der Überraschung der Haller gegen den VfB Stuttgart musste Schalke hoch gewinnen, um Gruppen-Zweiter zu werden. Entsprechend nahmen die Gelsenkirchener die Partie auch ernst. Das galt für Begegnungen gegen die Sportfreunde Schwäbisch Hall in den Vorjahren längst nicht immer.
Hartmut Ruffer (Haller Tagblatt)
Bilder Ufuk Arslan/Eberhard Döring