Sportfreunde Schwäbisch Hall erfüllen die Pflicht
Verbandsligist Sportfreunde Schwäbisch Hall tut sich gegen den Vorletzten Heimerdingen lange schwer, gewinnt aber trotzdem verdient mit 1:0. Ein Einwechselspieler sorgt für die Entscheidung.
Von Viktor Taschner
Das Allerwichtigste sind die drei Punkte“, stellt Thorsten Schift nach der Partie gegen den TSV Heimerdingen fest und pustet innerlich erstmal durch. Mit nun 37 Zählern sind die Haller auf einem sehr guten Weg, den Klassenerhalt in der Verbandsliga zu sichern. Selbst wenn es zu einem sehr verschärften Abstieg kommt und der Tabellenzehnte in die Relegation muss (aktuell Dorfmerkingen mit 30 Punkten), hätten die Haller noch einen beruhigenden Vorsprung.
Mit der Leistung seines Teams beim 1:0-Erfolg gegen den Tabellenvorletzten Heimerdingen war Thorsten Schift allerdings nicht zufrieden. Nur in den ersten zehn, fünfzehn Minuten schaffen die Haller es, den defensiv eingestellten Gegner „zu bespielen“, wie es Schift ausdrückt. Die beste Chance zur Führung hat Günter Schmidt nach fünf Minuten, aber aus kurzer Distanz zielt er daneben. Ein frühes Tor, wie schon im Heimspiel davor gegen Esslingen, hätte den Sportfreunden mit Sicherheit einiges leichter gemacht.
Wackler auf der Linie
So aber kommt nach der starken Anfangsphase ein Bruch ins Spiel der Gastgeber. „Wir haben dann besser ins Spiel gefunden“, meint Daniel Riffert, Trainer der Heimerdinger, aus seiner Sichtweise. Die Sportfreunde haben zwar die Kontrolle über das Spiel, schaffen es aber kaum mehr, den Ball hinter die letzte Abwehrreihe zu bekommen und so für Torgefahr zu sorgen. „Zu langsam und unruhig“ habe sein Team agiert, erklärt Schift. Die Gäste verteidigen jetzt mit weniger Mühe, kommen selbst aber nur sporadisch nach vorne. Trotzdem haben sie die große Chance auf die Führung, aber Niklas Wackler klärt den Ball auf der Torlinie für die Sportfreunde.
In der zweiten Hälfte wird es eine offenere und ausgeglichenere Begegnung. Es sind die Heimerdinger die in Person von Max Stumm die Riesenchance aufs 0:1 liegen lassen. Fünf Meter vor dem Tor kommt der agile Flügelstürmer unbedrängt zum Abschluss, jagt die Kugel aber am Tor vorbei. „Das passt halt zu unserer Situation“, sagt Riffert mit Ernüchterung. Im Jahr 2025 wartet der TSV noch auf den ersten Sieg, der Abstieg ist kaum noch abzuwenden.
Joker Kjartansson sticht
Es dauert bis zur 78. Minute, bis die Gastgeber dann in Führung gehen. Nach einer abgewehrten Ecke flankt Daniel Schmelzle den Ball wieder rein an den zweiten Pfosten, wo Günter Schmidt mit dem Kopf den Ball in die Mitte ablegt. Dort steht der erst sechs Minuten vorher eingewechselte Johann Kjartansson, der das Spielgerät über die Linie bugsiert.
Jetzt haben die Haller den Raum, weil die Gäste mehr nach vorne spielen müssen. Allerdings lassen die Sportfreunde dann reihenweise die Chancen aus, das vorentscheidende 2:0 zu machen. Kjartansson verpasst kurze Zeit nach seinem Treffer den Ball in der Mitte (82.), in der 84. Minute wird er noch von Ivanilson Guerra Matias im letzten Moment geblockt. Guerra Matias sieht kurze Zeit später seine zweite gelbe Karte, sodass Heimerdingen die Schlussphase zu zehnt bestreitet. Günter Schmidt läuft alleine auf den Torwart zu, kann aber Maik Riesch im TSV-Kasten nicht überwinden.
Fast noch der Ausgleich
Und fast hätte sich der Chancenwucher noch gerächt. Nach einem haarsträubenden Rückpass von Philipp Seybold hat Max Stumm nochmal die große Möglichkeit, den Ausgleich für die dezimierten Gäste zu erzielen, aber wieder bringt Stumm den Ball nicht den Ball aufs Tor, sondern setzt die Kugel am Gehäuse vorbei. Die Haller fahren so einen knappen, aber auch nicht unverdienten Sieg dann doch ein.
„Mit der Leistung können wir nicht zufrieden sein, das wissen die Spieler auch, aber die Moral hat gepasst. Wir müssen daran arbeiten, wie wir solche Gegner besser bespielen können. Da müssen wir öfter das Eins-gegen-eins suchen und unsere Laufwege verbessern“, erklärt Sportfreunde-Coach Thorsten Schift. Weiter geht es für die Haller am nächsten Samstag bei den Young Boys Reutlingen (Platz 4) auf Kunstrasen.

