Umschwung auch dank Schön
Die Sportfreunde Schwäbisch Hall gewinnen nach einer Leistungssteigerung nach der Pause gegen den TV Echterdingen mit 2:0. Der Klassenerhalt ist damit auch rechnerisch gesichert.
Von Hartmut Ruffer
s war eine Partie, die kaum länger in Erinnerung bleiben wird. Dafür war sie über weite Strecken zu unspektakulär. Aber Punkte gibt es eben auch in eher mäßigen Spielen – und diese haben die Sportfreunde geholt.
Vielleicht hätte die Partie einen ganz anderen Verlauf genommen, wenn Echterdingens Dominik Renz nach 40 Sekunden getroffen hätte. Er kam aus kurzer Entfernung frei zum Schuss. Halls Torwart Bojan Spasojevic warf sich ihm entgegen und konnte tatsächlich noch mit der Hand abwehren. Es sollte die beste Szene der ersten Hälfte sein.
Zwar hatten die Haller auch eine gute Möglichkeit, nachdem Daniel Schmelzle einen Freistoß getreten und Joshua Voigt den Ball per Kopf in die Mitte gelegt hatte, aber Benjamin Kurz knapp übers Tor schoss. Der Rest war gepflegte Langeweile, die nur durch die Verletzung von Sascha Esau unterbrochen wurde. Für ihn kam Selcuk Vural, der nach 70 ebenfalls vom Feld humpelte.
Dabei hatten die Haller ohnehin schon Personalprobleme. Daniel Martin spielte, obwohl sein Fuß „komplett blau“ war, wie Trainer Thorsten Schift berichtete. Günter Schmidt war auch angeschlagen, was ihn aber nicht daran hinderte, den Führungstreffer nach 55 Minuten zu erzielen.
Es war die erste Drangphase der Haller, eine Kombination gelangte zu Philipp Seybold. Dieser lief fast bis zur Torauslinie, brachte den Ball flach nach innen. Günter Schmidt legte ihn sich quasi selbst vor, drehte sich schnell um die eigene Achse und vollendete zum 1:0. Ein feiner Treffer, den die Zuschauer dankbar bejubelten, schließlich hatten sie bis dahin wenig Schönes gesehen.
Auffälligster Akteur der Gastgeber war der zur zweiten Halbzeit eingewechselte Maximilian Schön. Nicht nur gewann er fast alle seine Zweikämpfe, er bereitete auch noch den zweiten Treffer vor. Ein Steilpass auf Benjamin Kurz, der auf und davon lief und mit einem platzierten Schuss Echterdingens Schlussmann Hasan Kaya überwand (65.).
Klärung durch Fußabwehr
Bei Echterdingen spielten die beiden Ex-Profis Royal-Dominique Ferrell und Mijo Tunjic, doch deren Klasse blitzte nur selten auf. Tunjics beste Gelegenheit war ein Kopfball kurz nach dem 2:0, den Bojan Spasojevic per Fußabwehr klären konnte. Ansonsten hatte die Haller Defensive alles im Griff, sodass die Partie in den letzten Minuten so endete, wie sie begann: reichlich unspektakulär.
Glück gehabt
Das aber wird den Sportfreunden und Trainer Thorsten Schift egal sein. Er sprach davon, dass seine Mannschaft Glück hatte, nicht in Rückstand geraten zu sein. „Wir hatten ein schlechtes Positionsspiel und waren zu langsam. Nach der Pause wurde es besser. Und das zeichnet dieses Team aus. Es hat gefightet.“
Echterdingens Trainer Valentin Haug sprach von der „traurigen Gewissheit, dass wir jetzt auch rechnerisch abgestiegen sind“. Sein Team sei bewusst tief gestanden. Und man habe gewusst, dass Hall gerne über die linke Seite kommt. „Es ist ärgerlich, dass gerade über diese Seite das erste Tor fällt.“
Aufgrund der Ergebnisse in der 3. Liga und der sich daraus folgenden Abstiegsregelungen wird es sehr wahrscheinlich keinen verschärften Abstieg in der Verbandsliga geben. Es sieht nach vier Direktabsteigern aus. Und das bedeutet: Auch rechnerisch ist Hall gesichert.

