Außenseiter siegt verdient
Landesligist Spvgg Satteldorf gewinnt in der ersten Runde des WFV-Pokals gegen den Verbandsligisten Sportfreunde Schwäbisch Hall mit 3:0.
Von Joachim Mayershofer
Eine faustdicke Überraschung ist der Spvgg Gröningen-Satteldorf am Montagabend in der ersten Runde des WFV-Pokals gelungen: Der Landesligist besiegte den Verbandsligisten Sportfreunde Schwäbisch Hall mit 3:0. Und der Sieg geht auch in dieser Höhe völlig in Ordnung.
„Wenn man das gesamte Spiel sieht, ein verdienter Sieg für Satteldorf. Die Satteldorfer haben uns heute in der ersten Halbzeit gezeigt, wie es geht. Sie waren in jeder Situation griffiger als wir. Wir haben einfach keinen Zugriff gefunden“, sagte Halls Trainer Thorsten Schift. Nach 45 Minuten hieß es bereits 3:0 für die Hausherren. Beim 1:0 dachte die Mehrzahl der gut 300 Zuschauer, dass Benjamin Utz das Tor per Kopf erzielt hatte nach einer Flanke von Julian Erhardt. Doch der Ball segelte ohne Berührung ins Haller Gehäuse (15.). Michael Etzel erhöhte nach toller Kombination über Dennis Upstas und Utz auf 2:0 (33.). Beim 3:0 musste Baris Yerlikaya nach einem herrlichen Spielzug über Maurice Hagen und Julian Konrads nur noch einschieben. Satteldorf hätte sogar noch höher führen können. Michael Etzel und Dennis Upstas vergaben zwei hundertprozentige Chancen.
Stolz auf die Mannschaft
„Im Umschaltspiel hatten wir viele Momente, wo wir es noch hätten besser ausspielen können. Aber gar kein Vorwurf an die Jungs. Wenn wir aus jeder Chance ein Tor machen, muss es zur Halbzeit 5:0 stehen“, sagte Satteldorfs Trainer Antonio Fernandez-Martinez, der „sehr stolz“ auf seine Mannschaft war. „Wir wissen, dass Schwäbisch Hall eine extrem große individuelle Klasse hat. Selbst wenn einer einen schlechten Tag hat, kann er das Spiel entscheiden. Wir wollten als Team auftreten und über die Grundtugenden überzeugen: Wille, Disziplin gegen den Ball, mutig Fußball spielen.“ Das setzte der Landesligist bestens um.
„Schwäbisch Hall hat mehr Ballbesitz gehabt, aber ohne richtig gefährlich zu werden. Und wenn, dann war Kai Wiedmann da“, sagte Fernandez-Martinez. Hall kam in der ersten Halbzeit nur einmal gefährlich vors gegnerische Tor. Azad Toptik hatte Benjamin Kurz schön freigespielt, der den Ball aber Satteldorfs Torhüter Kai Wiedmann genau in die Hände lupfte (22.). Ansonsten hatten die Gäste deutliche Geschwindigkeitsnachteile gegenüber den Satteldorfern. „Wir hatten körperliche Defizite, haben teilweise auch die Innenseite der Laufwege nicht zugemacht“, bemängelte Thorsten Schift. „Wir haben es in der ersten Halbzeit nicht geschafft, aus Ballbesitzfußball etwas zu machen, und haben viele Situationen nicht verteidigen können, in denen die Räume und Abstände zu groß waren.“
Der Auftritt seiner Mannschaft in der zweiten Halbzeit stimmte den Haller Trainer dann versöhnlicher. „Wir haben in der Halbzeit auch ein paar Wechsel vorgenommen und waren dann besser im Spiel. Wenn wir in der ersten Viertelstunde ein Tor gemacht hätten, wäre vielleicht noch etwas möglich gewesen.“ Doch weitere Tore fielen an diesem Abend nicht. „Unser Ziel war es, auch in der zweiten Halbzeit zu null zu spielen“, freute sich Fernandez-Martinez.
Sorgen bereitet dem Satteldorfer Trainer allerdings Dennis Upstas. Der Linksfuß zeigte gegen seinen Ex-Klub eine starke Vorstellung, humpelte aber nach knapp 70 Minuten mit einer Knieverletzung vom Platz. „Das wäre sehr bitter, wenn er wieder langfristig ausfallen würde“, sagte Fernandez-Martinez, der noch ein Sonderlob an den 18-jährigen Maurice Hagen verteilte, der im zentralen Mittelfeld überzeugte. „Maurice hat das Vertrauen bekommen und genutzt. Er ist einer der Gewinner der ersten Wochen in der Vorbereitung. Wir haben viele gute junge Spieler, das ist auch unser Weg.“
Union Heilbronn als Gegner
In der zweiten Runde des WFV-Pokals spielt die Spvgg Satteldorf am Samstag, 27. Juli, 15.30 Uhr, beim Bezirksligisten FC Union Heilbronn.
Die Sportfreunde Schwäbisch Hall haben in der Vorbereitung auf die Verbandsliga-Saison nun kein Pflichtspiel mehr. „Ein weiteres Pflichtspiel wäre schon gut gewesen in dieser Phase der Vorbereitung“, sagte Thorsten Schift und schob schmunzelnd nach: „Letztes Jahr haben wir im Pokal relativ gut gespielt und den Saisonstart verpatzt. Jetzt müssen wir es halt andersherum machen.“