Schalke siegt zum siebten Mal
Die zwei besten Mannschaften des Turniers stehen sich im Finale gegenüber. Das Team von Trainer Norbert Elgert schlägt den VfB Stuttgart mit 2:1.
Von Hartmut Ruffer
Kraftvoll hatte Zaid Amoussou-Tchibara geschossen, der Ball landete unerreichbar im langen Eck des Stuttgarter Tores. Die Mitspieler rannten auf ihn zu, auch die Ersatzspieler liefen auf den Platz und feierten den Schützen des entscheidenden Tores. Vier Minuten vor dem Ende des Finales der 21. Ausgabe des Sparkassen-Bundesliga-Cups der A- Junioren stand der Sieger fest: Schalke 04 triumphierte zum insgesamt siebten Mal in Schwäbisch Hall.
Schon in der Gruppenphase waren die beiden Teams aufeinandergetroffen, das Spiel endete nach spektakulären 50 Minuten 3:3. Im Finale schien zunächst der VfB das stärkere Team zu sein. Völlig verdient gingen die Schwaben kurz vor der Pause durch Mattheos Tsigkas in Führung. „Wir hatten die Möglichkeit nachzulegen, haben diese aber nicht genutzt“, meinte Stuttgarts Trainer Nico Willig. „In der zweiten Halbzeit war Schalke dann besser.“
Elgert lobt den Charakter
Malik Tubic sorgte nach einem langen Einwurf für den Ausgleich, ehe Zaid Amoussou-Tchibara zum 2:1 traf. „Der VfB hat ein bärenstarkes Turnier gespielt“, lobte Schalkes Trainer Norbert Elgert den Finalgegner. Bei seiner eigenen Mannschaft sah er überall noch Verbesserungsbedarf, was angesichts der gerade begonnenen Vorbereitung kein Wunder ist. „Was mir besonders gefallen hat, waren der Charakter und die Einstellung der Mannschaft. Diese waren sehr gut und das ist wichtiger als der Turniersieg. Mit diesem Team ist einiges möglich“, blickte er auf die kommende A- Junioren-Saison voraus.
Der FC St. Pauli kam bei seiner Turnierpremiere gleich ins Halbfinale, belegte letztlich Rang 4. Im kleinen Finale unterlagen die Hamburger der TSG Hoffenheim mit 1:3, während der Gruppenphase spielten die Teams 1:1 gegeneinander. Der FC St. Pauli war ein interessanter Farbtupfer in diesem Achterfeld.
Erstmals dabei war auch der FC Liverpool. Sportlich betrachtet verlief der Auftritt der Reds wenig erfolgreich. Gegen die TSG Hoffenheim war das Team chancenlos, gegen Frankfurt stand es kurz vor Schluss 1:1, ehe es zum Abbruch kam. Das eingesetzte Schiedsgericht, eine neutrale Instanz, wertete die Partie letztlich 3:0 für Frankfurt. Und gegen St. Pauli unterlag Liverpool mit 1:4. Den einzigen Sieg gab es beim 2:1 gegen die Sportfreunde Schwäbisch Hall im Spiel um Platz 7. In diesem waren die Liverpooler technisch überlegen, aber die Gastgeber hielten gut mit, gingen gar durch Noah Käpplinger in Führung. „Liverpool hat nicht wie die anderen Teams bereits ganz vorne gepresst, das kam uns entgegen“, meinte Sportfreunde-Trainer Matthias Haag. So war er mit dem Auftreten seiner Mannschaft durchaus zufrieden, auch wenn es im letzten Gruppenspiel eine heftige 0:9-Niederlage gegen den späteren Turniersieger FC Schalke 04 gab. Dabei spielten die Haller auch bei hohem Rückstand weiter mit, was Norbert Elgert anerkennend anmerkte.
Schalke nutzte die sich bietenden Räume nicht nur in dieser Begegnung konsequent. So kam der Turniersieg nicht von ungefähr. Schon im ersten Spiel am Freitagabend zeigte die Mannschaft beim 3:0 gegen Hertha BSC eine starke Leistung. Auch gegen das defensiv gut eingestellte St. Pauli fand Schalke Lösungen, gewann im Halbfinale mit 1:0.
Willig lobt die Qualität
Obwohl sich alle Teams mitten in der Vorbereitung auf die neue Saison befinden, war das spielerische Niveau größtenteils hoch. Das unterstrich auch Nico Willig, der von einem „sehr guten Turnier“ sprach. Diese Aussage war nicht nur auf seine Mannschaft gemünzt, sondern bezog sich auch auf die anderen Teams.
Diese hatten in den drei Tagen in ihren Spielen nicht nur einen Gegner. Die hohen Temperaturen sorgten dafür, dass die Akteure bis an ihre Grenzen und manchmal auch darüber hinaus gehen mussten. Kurz vor Abpfiff des Finales setzte Regen ein, sodass die Siegerehrung eine teils nasse Angelegenheit wurde. Dies allerdings störte die Schalker in keiner Weise. Sie feierten den Turniersieg und bezogen dabei auch die Mannschaftsbetreuer ein. Trainer Norbert Elgert vernahm das mit einem feinen Lächeln.