Landesliaga: Spf – SSV Gaisbach 1:1 am 27.10.2018

 

Ein Remis, das den Gästen besser schmeckt
Die Sportfreunde Schwäbisch Hall kommen gegen kompakte Gaisbacher nicht über ein 1:1 hinaus. Von Viktor Taschner Haller Tagblatt

Nach dem Schlusspfiff werden nicht viele Worte gewechselt. Die Haller versammeln sich nach dem Spielende an der eigenen Auswechselbank. Alle haben eine Trinkflasche in der Hand und die Blicke gehen ins Leere. Die
Akteure müssen erst abwägen, wie sie das 1:1-Unentschieden gegen Gaisbach bewerten sollen.Auf der einen Seite haben die Haller, die als Tabellenführer ins Spiel gegangen sind, zwei Punkte zuhause liegen lassen – obwohl
sie sich während der 90 Minuten ein leichtes Chancenplus erarbeitet haben. Zudem sollte man Heimspiele gegen Aufsteiger für sich entscheiden, wenn man ganz oben in der Tabelle bleiben will.
Andererseits ist die Serie der Sportfreunde nicht gerissen: Das Team ist nach elf Spieltagen als einzige Mannschaft in der Landesliga noch ungeschlagen. Und die Gaisbacher sind ein unbequemer Gegner gewesen, die nicht
umsonst schon 18 Punkte, also nur drei weniger als Hall, gesammelt haben. „Im Endeffekt war es
ein gerechtes Unentschieden“, bilanziert Sportfreunde-Trainer Petar Kosturkov.
Die Gäste aus dem Hohenlohekreis werfen vor rund 400 Zuschauern im Optima-Sportparkihre taktische Disziplin und ihre aggressive Zweikampfführung in die Waagschale. Hall tut sich schwer, diesen Verbund zu knacken.
Unpräzise Pässe und der ein oder andere Stockfehler führendazu, dass die Heimelf keinen hohen Rhythmus aufnehmen kann. Dennoch beherrschen die Sportfreunde die erste Halbzeit, in der der Gast keine Torchance hat.
Die große Chance zur Führung bietet sich den Hallern in Minute 24. Ein Freistoß von der rechten Seite wird von Ali Gökdemir reingeflankt. In der Mitte will Joshua Voigt aufs Tor köpfen. Sein Gaisbacher Gegenspieler hat eine
Hand nach oben gestreckt, gegen die der Ball fliegt. Der souverän leitende Schiedsrichter Antonio
Agazio zögert nicht und zeigt korrekterweise auf den Punkt.
Den Elfmeter übernimmt Boris Nzuzi. Er schießt flach in die rechte Ecke. Gaisbachs Torwart Andreas Eberle ahnt die richtige Seite und wehrt den Schuss ab. Nzuzis Trainer will ihm keine Vorwürfe machen. „Davor hat er drei von drei Elfern getroffen. Nur wer Verantwortung übernimmt, kann verschießen“, so Kosturkov.
Im zweiten Durchgang werden die Gäste mutiger und werden dafürauch gleich belohnt. Gaisbachs Jonathan Baur kommt nach einem schlecht abgewehrten Ballrund 20 Meter vor dem Tor zum Schuss. Sein flacher Versuch in
die kurze Ecke findet den Weg ins Tor zur Gästeführung (56.). Ausgerechnet Baur möchte man sagen: Unter der Woche weilte der Gaisbacher im Kreis der deutschen Futsal-Nationalmannschaft in Nordrhein-Westfalen. Weil er
zu einem Lehrgang berufen wurde, ist das Landesligaspiel um einenTag auf den Samstag verlegt worden.
Wenn in dieser Saison die Haller Mannschaft etwas kennzeichnet, dann ihre Comeback-Qualitäten.
Nur zwei Minuten nach dem Gegentor schlägt sie auch diesmal zurück. Selcuk Vuraldringt über die linke Seite in den Strafraum ein. Sein Zuspiel in die Mitte wird abgefälscht. Über Umwege gelangt der Ball zu Daniel Martin, der aus der Drehung das Spielgerät aus rund 18 Metern rechts unten versenkt (1:1, 58.).
Die große Chance, in Führung zu gehen, lässt Hall in der 71. Minute liegen. Selcuk Vural nimmt Tempo auf und überläuft die Abwehr des Gegners. Im Strafraum wird er klar von einem Gaisbacher angegangen. Vural lässt sich
aber nicht fallen, was durchaus einen Elfer hätte rechtfertigen können. Sein anschließender Schuss ist kein Problem für Eberle. In der Schlussphase spielen die Gaisbacher ihre Konter schlecht aus. Hall erhöht zwar etwas den Druck, aber mehr als ein paar Weitschussgelegenheiten entstehen nicht. „Das ist ein mehr als bemerkenswerter Punkt für uns“, freut sich SSV-Trainer Florian Megerle. „Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden.
Es war eben nicht unser Tag“, so Kosturkov.

Spf: Yannic Weiss, Christian Baumann, Joshua Voigt, Steffen Engelhardt, Simon Glück, Ali Gökdemir, Yannik
Winker (72. Dennis Koch), Daniel Martin, Nico Sasso, Selcuk Vural (83. Leon Hadun), Boris Nzuzi
Bes. Vorkommnis: Boris Nzuzi vergibt Handelelfmeter (25.)