Landesliga: Spf – TSV Schornbach 2:2 am 14.04.2022

Eigentlich war das Spiel schon verloren für die Sportfreunde. Mehr als 93 Minuten waren gespielt, es stand 0:2. Die Gäste aus Schornbach führten verdient. Sie hatten sich zwar extrem defensiv verhalten, das aber mit aller Leidenschaft. Und nach der Pause nutzten sie Fehler der Haller aus. Dominik Kowalski traf erst zum 0:1, kurze Zeit später auch zum 0:2, als er den Ball über den verfrüht aus seinem Tor herauseilenden Nico Purtscher ins Tor schoss.
Die Haller waren bedient. Schon in der ersten Hälfte lief wenig zusammen. Immer wieder gab es ungenaue Pässe. Und wenn einmal einer eine gute Idee hatte, dann konnte man davon ausgehen, dass sofort danach eine falsche Entscheidung getroffen wurde und die gute Idee nicht gut ausgespielt wurde. „Wir haben uns unserer Stärke selbst beraubt“, meinten Günter Schmidt und Volkan Demir unabhängig voneinander nach dem Spiel. „Wir haben nicht über die Außen gespielt.“ Genau das machten die Haller zweimal in der Nachspielzeit. Das Resultat waren zwei Tore.
Doch bis dahin quälten sich die Haller bei sommerlichen Temperaturen. Die beste Aktion in der ersten Hälfte schloss Selcuk Vural mit einem krachenden Schuss an die Latte ab.
Nach der Pause schien das Spiel der Haller besser zu werden. Selcuk Vurals Tor wurde wegen Handspiels nicht gewertet, kurz darauf verzog Vural knapp. Doch dann ging es dahin. Das Haller Spiel war nur noch Stückwerk. Und Schornbach kämpfte um seine Chance auf den Klassenerhalt, erzielte zwei Tore.
Als Zuschauer schon abwanderten, weil sie davon ausgingen, dass die Ungeschlagen-Serie der Haller nach 26 Spielen zu Ende ging, fand eine Flanke am langen Pfosten Serkan Uygun, der zum 1:2 traf. Und was einmal funktionierte, war auch ein zweites Mal erfolgreich. Die Schornbacher glaubten, die sechsminütige Nachspielzeit überstanden zu haben, doch der Unparteiische, der einige umstrittene Entscheidungen fällte, ließ noch etwas laufen. Diesmal stand Günter Schmidt richtig am langen Pfosten, köpfte den Ball ins Tor.
Danach schwappten die Emotionen über, auf der Tribüne gerieten Zuschauer aneinander. Die Lage beruhigte sich recht schnell wieder. Die Schornbacher waren sauer auf sich, auf den Schiedsrichter, auf die Welt. Die Haller müssen ihre Meisterfeier verschieben. Verfolger Löchgau gewann 7:0 gegen die SG Sindringen/Ernsbach, verkürzt damit den Abstand auf neun Punkte.
Das passende Fazit zog Thorsten Schift: „Das war ein Punkt für die Moral – mehr nicht.“⇥ruf