Verbandsliga: Spf – TSV Oberensingen 1:1 am 30.03.2024

 
Zuhause bleibt’s weiter schwierig
Die Sportfreunde Schwäbisch Hall können wieder nicht vor eigenem Publikum gewinnen. Nach der Führung durch Benjamin Kurz gehen den Hallern in der Schlussphase die Kräfte aus.
Von Viktor Taschner
Noch unter der Woche war die Stimmung bestens bei den Sportfreunden Schwäbisch Hall. Der 3:0-Auswärtssieg im Nachholspiel bei den Sportfreunden Dorfmerkingen am vergangenen Mittwoch sorgte für Erleichterung und Hochgefühl, was die Sportfreunde mit einem auf Facebook hochgeladenen Video zeigten. Die Spieler sangen in der Kabine nach dem Sieg den Jürgen-Drews-Schlager „Wieder alles im Griff auf dem sinkenden Schiff“. Nach vier sieglosen Spielen hatten die Haller endlich mal wieder die drei Punkte in den sicheren Hafen gebracht.
Am Karsamstag herrschte nach dem Heimspiel gegen den TSV Oberensingen dann wieder eher Katerstimmung auf dem Sportfreunde-Kutter vor. Gegen den Aufsteiger Oberensingen reichte es daheim nur zu einem Unentschieden – mal wieder. Das 1:1 gegen das Team aus dem Nürtinger Stadtteil reihte sich ein in die beiden Heimspiele zuvor gegen die Neulinge TV Echterdingen (2:2) und Rot-Weiß Weiler (1:1).
Kein Tempo im Passspiel
Vor rund 300 Zuschauern entwickelte sich das Spiel, was viele zuvor erwartet hatten. Die Gäste agierten aus einer defensiven Grundhaltung und versuchten kompakt zu verteidigen. Die Haller mussten also mal wieder einen Weg finden, sich Torchancen zu erarbeiten. Und damit taten sich die Sportfreunde in der ersten Halbzeit sehr schwer, weil sie auf dem ziemlich hohen Rasen im Optima-Sportpark kein Tempo ins Passspiel bringen konnten.
Nach dem Seitenwechsel nahmen die Sportfreunde den richtigen Kurs in Richtung drei Punkte. Der emsige Selcuk Vural flankte von der linken Seite nach innen, wo Benjamin Kurz per Direktabnahme das 1:0 markierte (52.). Endlich hatten die Hausherren den Defensivriegel der Gäste geknackt.
Selbst nach dem Rückstand weichten die Oberensinger nicht von ihrer Taktik ab, obwohl sie – auf einem Abstiegsplatz stehend – den Sieg mindestens genauso dringend brauchten wie die Haller. Und die Sportfreunde hatten die Chancen, das vorentscheidende 2:0 zu machen.
In der Schlussphase des Spiels änderte sich dann nach und nach die Spielanlage. „Uns sind am Ende die Kräfte ausgegangen“, sagte Sportfreunde-Trainer Thorsten Schift und bezog sich auf die Nachholpartie in Dorfmerkingen. Oberensingen verlagerte das Spielgeschehen immer mehr in die Haller Hälfte, weil die Sportfreunde keinen Zugriff mehr fanden und auch vorne nur wenig Entlastung gelang. Die Haller wechselten dreimal, um frische Kräfte aufs Feld zu bringen, aber auch das half nur bedingt. Und am Ende kam es so, wie es fast zwangsläufig kommen musste. Nach einem Eckball in der 90. Minute bekamen die Sportfreunde den Ball nicht weg. Die Gäste spielten den Ball wieder vors Tor ins Getümmel, wo irgendjemand aus der Spielertraube im Sechzehner das Spielgerät ins Tor bugsierte. Im Stadion wurde ein Eigentor vermeldete, der Schiedsrichter gab den Treffer dem Oberensinger Mike Tausch. Ändert tut dies im Endeffekt nichts, zumal die Haller noch froh sein konnten, nicht verloren zu haben, weil Oberensingen mit der letzten Aktion nach einer Freistoßflanke den Innenpfosten traf.
Wohin geht die Reise noch?
Als Siebter schippern die Sportfreunde mehr oder weniger im Niemandsland des tabellarischen Ozeans. Aber Vorsicht ist auf der Kommandobrücke weiterhin geboten, denn wenn man von fünf direkten Absteigern ausgeht, sind es nur fünf Zähler Vorsprung. „Keine Panik auf der Titanic, Land in Sicht, wir sterben nicht“, heißt es im Refrain bei Jürgen Drews. Stürmische Zeiten stehen den Hallern nicht direkt ins Haus, aber ein paar Siege sollten es schon noch werden, um nicht noch Schiffbruch zu erleiden.