Einbruch nach einer Stunde
Die Sportfreunde Schwäbisch Hall verspielen daheim eine Zwei-Tore-Führung und spielen nur 2:2 gegen den Aufsteiger TV Echterdingen.
Von Viktor Taschner
Groß geredet wird nach dem Abpfiff auf der Sportfreunde-Bank nicht. Die Spieler sind ausgepumpt, der Blick geht stur geradeaus, manche schütteln den Kopf. Irgendwie müssen alle versuchen zu kapieren, warum man so ein Spiel nicht eintüten konnte. „Wir haben dann den Faden verloren, am Ende können wir noch froh sein, dass wir nicht verloren haben“, sagt Sportfreunde-Trainer Thorsten Schift nach dem 2:2 gegen den TV Echterdingen. 2:0 hatten die Haller schon geführt – und dabei noch Chancen auf das 3:0 ausgelassen. Hätten die Sportfreunde das dritte Tor nachgelegt, die Sache wäre höchstwahrscheinlich gegessen gewesen. 60 Minuten lang machen die Haller vor 340 Zuschauern ein durchaus ordentliches Spiel auf einem schwer zu bespielendem Rasen. Mit weiten Bällen wird das Mittelfeld überbrückt, weil Kurzpassspiel auf dem Untergrund zu riskant ist. Vor dem 1:0 in der achten Minute sichert sich Hall den zweiten Ball nach einem langen Pass. Niklas Wackler dreht auf, beweist Übersicht und steckt auf den eingelaufenen Benjamin Kurz durch. Kurz, der als Rechtsaußen agiert, bleibt cool und schließt souverän ab.
Hall verliert die Spielkontrolle
Genauso stark startet Hall in die zweite Halbzeit, als sich Mittelstürmer Günter Schmidt erst kraftvoll durchsetzt und den Ball über den Torwart zum 2:0 chipt (47.). Kurze Zeit später hat Schmidt das 3:0 auf dem Fuß, setzt den Ball aber aus acht Metern neben das Tor. Aber auch ohne drittes Tor hätte es eigentlich reichen müssen, gegen einen Aufsteiger, der auf dem drittletzten Tabellenplatz steht, die drei Punkte einzufahren. Aber die bis dato ziemlich harmlosen Echterdinger wittern Morgenluft, gewinnen im Mittelfeld Oberhand und auch die Spielkontrolle. In der 72. Minute verkürzen sie auf 1:2.
Spätestens danach ist die Verunsicherung bei den Hallern zu spüren. Ein abgefälschter Torschuss landet dann auch noch beim Echterdinger Stürmer, der nicht im Abseits steht, und zum 2:2 vollendet. Und in der Schlussphase sind die Gäste gefühlt dem dritten Tor näher, während die Haller eher paralysiert erscheinen. Zu allem Überfluss fehlt auch noch das Spielglück, als in der letzten Minute der Nachspielzeit der ansonsten souveräne Schiedsrichter eine Vorteilsituation im Mittelfeld noch abpfeift. Sonst wären die Sportfreunde mit einer Zwei-gegen-eins-Überzahl aufs Echterdinger Tor gelaufen.
„Wir müssen weiter arbeiten, so einfach ist das im Fußball. Es war nicht alles schlecht, aber wir müssen auch analysieren, warum wir das Spiel wieder aus der Hand gegeben haben“, so Thorsten Schift.
Am nächsten Samstag kommt der nächste Aufsteiger, Rot-Weiß Weiler, in den Optima-Sportpark. Sollten da keine drei Punkte herausspringen, drohen die Haller bis Saisonende im Verbandsliga-Mittelmaß zu versinken.